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Mizar S von Geeetech

Das Video zum Gerät


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Wie offen ist das Gerät?

Kategorie Bemerkung Info
Firmware Verwendet Marlin zur Ansteuerung.
Standard 480x320 Touchscreen.
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Software Maschinendaten können mit gängiger Open Source Software zur Generierung von Gcode aufbereitet werden.
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Hardware Die meisten Bauteile sind sehr leicht zu ersetzen, gängige Schraubentypen, nichts ist verklebt.
Lediglich der Verbinder zum Teflonschlauch am Extrudermotor kann nicht einzeln getauscht werden, es gibt jedoch eine Lösung (siehe unten auf dieser Seite).
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Elektronik Hauptplatine verwendet einen gänigen STM32 Microcontroller.
Schrittmotortreiber sind auf der Platine fest verlötet.
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Website Website des Herstellers bietet Firmware zum Download
Der Quellcode der auf Marlin basierenden Firmware ist auf Github veröffentlicht.
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Das Gerät im Detail

Abbildung 1:
Mit Abmessungen von 36x38x72cm fällt der Mizar S von Geeetech recht kompakt aus. Der Rahmen ist aus Aluprofilen der Abmessungen 20x20mm und 20x40mm aufgebaut, die Elektronik befindet sich in einem stabilen Metallsockel. Das maximale Druckvolumen beträgt 255x255x260mm.
Das beheizte Druckbett erreicht 100°C nach 10 Minuten und 110°C nach 15 Minuten, was der Maximaltemperatur entspricht. Auf dem Druckbett befindet sich eine kunststoffbeschichtete Stahlplatte, die magnetisch auf dem Bett haftet, womit die Drucke relativ einfach abgelöst werden können.
Die Riemenspannung der X- und Y-Achse kann bequem über kleine Handräder eingestellt werden.
Vor dem Leveln werden Druckbett und Hotend geheizt. Zum Leveln des Druckbetts muss der Kraftsensor zuerst mit einem der beiliegenden Gabelschlüssel per Hand ausgelöst werden. Dann übernimmt die Firmware und misst die Höhe des Druckbetts an 9 Punkten. Stellschrauben sind an dem Druckbett keine angebracht, manuelles Leveln ist nicht nötig, somit aber auch nicht möglich.


Technische Daten

Kategorie Wert Bemerkung
Druckbereich 255x255x260mm  
Abmessungen 360x380x720mm Inklusive Filamentspule oben am Rahmen
Duckbettheizung Bis 110°C  
Hotend Bis 250°C  
Firmware Marlin  

Packungsinhalt

Abbildung 2:
Mit im Paket sind die Werkzeuge zur Montage der Bauteile sowie zum Tausch der 0.4mm Düse und zur Justierung der Mechanik. Die kurze Montageanleitung liegt in gedruckter Form bei und befindet sich ebenfalls auf der mitgelieferten Micro-SD Karte.

Montage

Abbildung 3:
Der Mizar S wird fast vollständig montiert geliefert, lediglich Rahmen und Sockel müssen miteinander verschraubt, der Endschalter der Y-Achse angeschraubt und der Spulenhalter angebracht werden. Zur Verkabelung werden 5 verpolungssichere Stecker eingesteckt.

Mechanik

Abbildung 4:
Die Achsen werden längs von Aluprofilen mit Hilfe kugelgelagerter Kunststoffrollen geführt. Vorhandenes Spiel kann einfach durch Verdrehen einer Exzentermutter eliminiert werden. Die Riemenspannung der X- und Y-Achse kann bequem über kleine Handräder eingestellt werden.
Der Mizar S verwendet einen Bowden-Extruder. Der Extrudermotor befindet sich links an der X-Achse und schiebt das Filament mit einer Getriebeuntersetzung von 3:1 in Richtung Hotend. Dieses ist ebenfalls sauber aufgebaut und kann bei Bedarf einfach zerlegt werden.

Elektronik

Abbildung 5:
Die im Sockel untergebrachte Elektronik ist sauber verlegt. Verwendung findet ein Netzteil mit einer Ausgangsspannung von 24V bei bis zu 14.6A, was 350W entspricht.
Auf der Hauptplatine werkelt ein STM32F Mikroprozessor, auf dem die Open Source Firmware Marlin läuft. Die Schrittmotortreiber Typ TCM2208 sind fest auf der Platine verlötet.
Der farbige Touchscreen besitzt eine Auflösung von 480x320 Pixel.
Zum Leveln des Druckbetts befindet sich ein Kraftsensor an der Aufhängung des Hotends, zu sehen oben an den Kühlrippen.
Im Innern des Filamentsensors befindet sich ein kleiner, schön leichtgängiger mechanischer Schalter.
Die Endschalter für die Y- und Z-Achse sind verschleißfreie optische Schalter. Lediglich die X-Achse verfügt über einen mechanischen Endschalter.

Tests

Die G-Code Dateien und stl-Files der Tests zum Geeetech Mizar S gibt's als Download-Paket (10.8MB).

Abbildung 6:
Der erste Test besteht in der Prüfung der Level-Funktion. Gedruckt werden 16, über das Druckbett verteilte Scheiben mit einem Durchmesser von je 50mm. Die Schichthöhe beträgt 0.2mm, die Druckgeschwindigkeit ist auf 15mm/s gesetzt.
Mehr gibt's in den Details zum Testverfahren nachlesen.

Abbildung 7:
3D Benchy mit optimalen Einstellungen
Details zum Testverfahren.

Abbildung 8:
3D Benchy mit 60mm/s
Details zum Testverfahren.

Abbildung 9:
3D Benchy mit 90mm/s
Details zum Testverfahren.

Abbildung 10:
3D Benchy mit 120mm/s
Details zum Testverfahren.

Abbildung 11:
Um große Objekte schnell zu drucken, muss möglichst viel Kunststoff pro Zeiteinheit extrudiert werden, was hier getestet wurde.
Schichthöhe: 0.4mm
Extrusionsweite: 0.7mm
A, E, I = 30mm/s
B, F, J = 60mm/s
C, G, K = 70mm/s
D, H, L = 90mm/s
Wie die Ergebnisse erzielt wurden und auf was zu achten ist, steht in den Details zum Testverfahren.

Abbildung 12:
3D Benchy in Groß mit auf Geschwindigkeit getrimmten Einstellungen
Benchy auf 450% vergrößert (270x140x216mm)
Druckzeit: 15 Stunden
Details zum Testverfahren.

Reparatur

Abbildung 12:
Die Verbinder der Teflonschläuche eines Bowdenextruders gehen gerne mal kaputt. Der Verbinder am Hotend ist verschraubt und das ist gut so! Ich wollte wissen, ob sich der Verbinder am Extrudermotor eventuell per Zange auch lösen lässt: Er lässt sich nicht! Dabei habe ich den Verbinder aber beschädigt, wie auf Foto A zu erkennen ist. Ein Ersatzteil hätte Geeetech mir zukommen lassen, ich habe aber dann doch selber Hand angelegt und eine Lösung gefunden, die auch am Extrudermotor für eine schraubbare Verbindung sorgt. Das gedruckte Teil ist mit Sekundenkleber am Extruder festgeklebt und eine Mutter sorgt dafür, dass ein normaler Verbinder angeschraubt werden kann. Das von mir gedruckte Ersatzteil ist Teil des Download-Paketes (10.8MB) zum Mizar S.

Meine Einschätzung

Ein einfach handzuhabender 3D-Drucker, somit auch geeignet für Einsteiger in die Materie. Geeetech beansprucht (nach meinem Wissensstand) keine Patente auf die verbaute Technologie, verwendet wird die Open Source Firmware Marlin mit einem simplen 480x320 Touchscreen.
Neben Funktionen zum Bedienkomfort (Autoleveling, X-Achsen Ausrichtung) ist kein unnötiger Firlefanz verbaut.



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